Umweltschutz fängt vor der Haustür an
Zielasko dankbar. Denn nichts ist umsonst, auch nicht der Umweltschutz.
Der wird am Lohmarer Gymnasium ganz großgeschrieben und beginnt damit, dass sich rund ein Dutzend Schülerinnen und Schüler, ausstaffiert mit Arbeitshandschuhen, Müllsäcken und Greifzangen, aufmacht, um die Schulwege vom Unrat zu befreien. Insgesamt 15 Tüten und Eimer Müll sammelten sie bei ihrer ersten Aktion aus Rinnsteinen, den Gebüschen und sogar aus Vorgärten. Die Schülerinnen und Schüler waren besonders irritiert über die Anzahl an Zigarettenpackungen und -stummeln, die gesammelt wurden. Ansonsten war alles dabei von einer herrenlosen und verschimmelten Matratze bis hin zu Alltagsmüll wie Plastikbecher oder Verpackungen von Schokoriegeln.
Bildunterschrift v.l.n.r.: Thomas Erdmann, Johanna Zielaska und die Mitglieder der Umweltgruppe freuten sich über den stattlichen Scheck der BürgerStiftungLohmar, den Gabriele Willscheid und Dr. Johannes Bolten (Mitte) mitbrachten.
Freilich sind es nicht nur Jugendliche, die achtlos ihre Abfälle entsorgen, aber natürlich sind es auch Jugendliche. Und wenn sie von den Mitgliedern der AG „Nachhaltige Schule“ auf frischer Tat erwischt werden, stellen sie die Umweltsünder und -sünderinnen zur Rede, wie eine Schülerin erläutert. „Ihr habt Mut und übernehmt da eine wichtige Vorbildfunktion“, meinte Dr. Bolten. Mehr noch: Sie zeigen auch, dass die „Fridays for Future“-Bewegung, mit der viele am Lohmarer Gymnasium sympathisieren, nichts mit Schule schwänzen zu tun hat, denn die Müllsammelaktion und viele andere Aktivitäten finden ausschließlich in der Freizeit statt.
Dabei ist Nachhaltigkeit das Stichwort. So wollen die Jugendlichen den gesammelten Müll wiederverwerten: Taschen oder Geldbörsen könnten daraus gebastelt oder ein großes Kunstobjekt als Mahnmal der Umweltverschmutzung gestaltet werden. Und nur konsequent ist, dass sich die AG für Mülltrennung an ihrer Schule einsetzt.
Damit nicht genug: Das Projekt ist fächerübergreifend und Thema im Geschichtsunterricht genauso wie in den Natur- und Sozialwissenschaften, in Geografie und Geschichte. Logisch, dass sich die Schülerinnen und Schüler auch mit dem Thema „Fair Trade“ beschäftigen, für das sie mit einem Fair-Trade-Automaten das Bewusstsein bei den Jugendlichen an ihrer Schule schärfen wollen.
Wo und wie man sich sonst noch in der Schule und in der Stadt für Umweltschutz einsetzen kann, erläutert Erdmann, wollen einige Schülerinnen und Schüler bei einem mehrtätigen Seminar erkunden, bei dem sie sich zu Klimabotschafterinnen und –botschafter ausbilden lassen.
„Wir wollen zeigen, dass man auch mit kleinen Dingen viel erreichen kann“, betont ein Schüler. Und das wollen sie nicht zuletzt auch den Kritikern von „Fridays for Future“ beweisen, die sagen, Klimaschutz solle man den Profis überlassen. „Nein, wir alle können etwas für den Umwelt- und Klimaschutz tun“, entgegnet auch Gabriele Willscheid und macht den jungen Leuten ein Kompliment: „Ich bin froh, dass ihr euch hier in Lohmar und mit euch die Jugend auf der ganzen Welt so engagiert für unseren blauen Planeten einsetzt.
lfd. FöNr. 234