Gabriel räkelt sich genüsslich in seiner Box. Das Ungarische Wollschwein ist der heimliche Star auf dem Gnadenhof und weiß es offenbar ganz genau. Von den Gästen nimmt er keinerlei Notiz. Dabei hätte Gabriel, mit 13 Jahren der Methusalem seiner Gattung, allen Grund die Besucherinnen höflich zu begrüßen.
v.l.n.r.: G. Willscheid, M. Deisenroth, U. Fiebig
Denn von der BürgerStiftungLohmar waren deren Geschäftsführerin Gabriele Willscheid und Kuratoriumsmitglied Marlies Deisenroth mit einem dicken Spendenscheck nach Krahwinkel gekommen. Für Marlies Deisenroth ist die Unterstützung des Vereins Tara-Tierhilfe fast schon eine Lebensaufgabe. Sie hat den ehemaligen Reiterhof in einen Gnadenhof umgewandelt, in dem derzeit 70 Tiere, darunter Pferde, Schweine, Ziegen, Esel und Hühner ihren Lebensabend verbringen. 90 Prozent der Tiere würden ohne den Gnadenhof nicht mehr leben, erläutert Ulla Fiebig. Die Tara-Vorsitzende kümmert sch mit einem Kernteam von 50 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern liebevoll um die Tiere, die ihre früheren Besitzer abgegeben haben, weil sie aufgrund ihres Alters oder körperlicher Gebrechen für sie nutzlos geworden waren. In Krahwinkel haben sie ein neues Zuhause gefunden, in dem sie ganz offensichtlich glücklich und zufrieden sind. „Glückliche Tiere machen auch die Menschen glücklich“, zeigte sich Gabriele Willscheid beeindruckt von der Arbeit des Vereins, just als Stute Roxanne beim Foto-Shooting fröhlich wieherte. Und damit auch die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer glücklich sind, trug die Bürgerstiftung mit rund 300 Euro zur Ausstattung eines neuen Aufenthaltsraumes bei. „Wir können jeden Euro gut gebrauchen“, freute sich Ulla Fiebig über die Finanzspritze, denn der Verein finanziert sich fast ausschließlich über Spenden. Aber auch Kindergeburtstage, bei denen der Gnadenhof zum Streichelzoo wird, bringen ein bisschen Geld in die Kasse. Und für die Sommerferien plant der Behindertenbeirat der Stadt Lohmar einen Spielenachmittag für Kinder mit Handicap auf dem Gnadenhof. „Eigentlich“, meint Gabriele Willscheid, „müsste er Glückhof heißen.“