Bisweilen entpuppt sich die 13 als Glückszahl. Zu dieser Überzeugung kam Gabriele Willscheid, als sie die Bewerbungen für das 13. Studienstipendium der BürgerStiftungLohmar sichtete und ihr die Unterlagen von Anja Farwick in die Hände fielen. Schon ihr Abiturzeugnis mit einem Notendurchschnitt von 1,0 oder, umgerechnet auf die erreichten 580 Punkte, sogar mit einem Durchschnitt von 0,7 wertete die Geschäftsführerin der Bürgerstiftung als „Sensation“, wie sie in ihrer Laudatio betonte. Damit nicht genug: Auch das außerschulische Engagement von Anja Farwick war beeindruckend, und so war sich der Vorstand schnell einig: „Eine solch engagierte Persönlichkeit müssen wir fördern.“ So darf sich die junge Abiturientin des Lohmarer Gymnasiums mit Fug und Recht über das 13. Studienstipendium freuen, das mit 2000 Euro dotiert ist.
Bei einer kleinen Feierstunde im Aggertalhotel „Zur alten Linde“ in Wahlscheid überreichte ihr die Vorsitzende der Stiftung, Renate Krämer, die Urkunde. Mit dabei waren selbstredend die stolzen Eltern Christa und Rainer Farwick sowie als Gratulanten unter anderen Bürgermeister Horst Krybus und die Stellvertretende Leiterin des Lohmarer Gymnasiums, Johanna Zielasko.
In ihrer Laudatio ließ Gabriele Willscheid zunächst die schulische Laufbahn der Stipendiatin Revue passieren. Sie habe sich während ihrer gesamten Schulzeit äußerst engagiert und zielstrebig gezeigt. Bei der internationalen Mathematik-Olympiade habe sie sogar das Finale in den Niederlanden erreicht. Mathematik sei eine große Leidenschaft von Anja Farwick, gleichwohl habe sie sich auch mit gesellschaftswissenschaftlichen Themen beschäftigt, was mit einem 1. Preis beim Wettbewerb der Steyler Missionare zum Thema „Religionen und Kulturen im Dialog“ belohnt wurde.
Freilich sind ihr die Wissenschaft und ihre Kompetenzen nicht Selbstzweck oder nur Mittel für die eigene Karriere. Ihr Wissen und ihre Fähigkeiten gibt Anja Farwick weiter. Leistungsschwächeren Schülerinnen und Schülern stand sie während der Schulzeit immer als Ansprechpartnerin zur Verfügung, sie hat ein Jahr die Mathematikförderstunde am Gymnasium geleitet und in der Hausaufgabenbetreuung mitgearbeitet, sie ließ sich zum Lerncoach und zur Streitschlichterin ausbilden.
„Ich frage mich, wie viele Stunden ihr Tag eigentlich hatte“, meinte Gabriele Willscheid, zumal die Stipendiatin auch außerhalb der Schule aktiv war. In der evangelischen Kirchengemeinde Honrath hat sie die Bibeltage mitgestaltet und freiwillige Praktika im Kindergarten Honrath sowie in der Wahlscheider Grundschule absolviert. Für die Geschäftsführerin der Bürgerstiftung ist es da nur plausibel, dass sich während dieses Engagements der Berufswunsch der Abiturientin verfestigt haben muss: Anja Farwick will Lehrerin an einem Gymnasium oder einer Gesamtschule werden. „Dafür bringen Sie ganz sicher alle Voraussetzungen mit“, zeigte sich die Laudatorin überzeugt. „Sie haben die richtige Einstellung, mit denen man Kinder in ein glückliches und erfolgreiches Leben führen kann“, betonte sie.
Ein Satz in ihrer Bewerbung fiel der Geschäftsführerin besonders auf: „Gerade in der heutigen Zeit sehe ich es als Aufgabe eines jeden Einzelnen an, sich durch Toleranz und Offenheit für ein starkes Miteinander einzusetzen, um dem Extremismus und der Bedrohung unserer Freiheit entgegenzuwirken, Dabei ist für mich die lokale Gemeinschaft entscheidend, denn nur durch viele kleine positive Impulse können wir Großes anstoßen.“
Genau das seien auch die Ziele der BürgerStiftungLohmar, freute sich Gabriele Willscheid. Kein Zweifel: Für die Bürgerstiftung, die mit ihrem Studienstipendium nicht nur herausragende schulische Leistungen, sondern auch die soziale Verantwortung von jungen Menschen würdigen will, erweist sich die 13 in der Tat als Glückszahl und Anja Farwick als Glücksfall.
Bildunterschrift v.l.n.r.: BM Horst Krybus, Karol Rygiel Stipendiat 2013, Gabriele Willscheid, Dr.Johannes Bolten, beide BSL, Anja Fahrwick, Stipendiatin, Reiner und Renate Kremer, beide BSL, Christa und Rainer Farwick, Eltern