Vom Hollenberg auf die Überholspur

Leandra Michaelsen mit dem Studienstipendium der BürgerStiftungLohmar ausgezeichnet

Auf dem Hollenberg ist sie aufgewachsen, die Lohmarer Gesamtschule absolvierte sie sozusagen auf der Überholspur: Mit Leandra Michaelsen ehrte die BürgerStiftungLohmar mit dem diesjährigen Studienstipendium eine Persönlichkeit, „vor der wir alle nur den Hut ziehen können“, wie es die Geschäftsführerin Gabriele Willscheid in ihrer Laudatio formulierte.

Stipendiatin Leandra Michaelsen inmitten der Gratulantenschar: (v.l.): Bürgermeisterin Claudia Wieja, Helmut Otto, Joachim Schwellenbach, Gabriele Willscheid, Reiner Krämer, Leandra und ihr Bruder Alexander Michaelsen, Julia Wirz, Sabine Henseler, Renate Krämer, Meike Thelen und Eugen Heidinger.

Weil die vor ein paar Jahren gestorbenen Eltern sich krankheitsbedingt nicht um Leandra und ihren Zwillingsbruder Alexander kümmern konnten, nahm die Kinder- und Jugendhilfe Hollenberg schon früh die Geschwister auf. Zum Glück trafen die Kinder auf ihre liebevolle Betreuerin Julia Wirz und in der Gesamtschule auf ein engagiertes Lehrerteam. „Sie alle haben ein Stückchen dazu beigetragen, dass Leandra Michaelsen sich heute gebührend für ihren Erfolg feiern lassen kann“, meinte die Laudatorin. Und der Erfolg wurde ganz groß auf Schloss Auel gefeiert. Neben der Lohmarer Bürgermeisterin Claudia Wieja begrüßte Vorsitzende Renate Krämer selbstredend Leandras Bruder Alexander, Julia Wirz und die Schulleiterin Sabine Henseler mit Abteilungsleiterin Meike Thelen und Beratungslehrer Eugen Heidinger. Von der Bürgerstiftung gratulierten zudem Kuratoriumsvorsitzender Helmut Otto sowie die Vorstandsmitglieder Reiner Krämer und Joachim Schwellenbach.

„Dass uns Ihr Schicksal nicht unberührt gelassen hat“, räumte Gabriele Willscheid ein, doch das sei nicht der Grund für die Auszeichnung mit dem Studienstipendium gewesen. „Der Grund waren Ihre Leistungen und Ihre Persönlichkeit“, stellte sie klar. Und da habe sich Leandra Michaelsen gegen „eine starke Konkurrenz“ behauptet, was die Entscheidung des Auswahlgremiums mit Professor Dr. Franz Wingen, Joachim Schwellenbach und der Laudatorin „entsprechend schwer“ gemacht habe. Freilich habe Leandra mit einem Abiturschnitt von 1,2 schon mal gute Karten gehabt. Und ihre Zeugnisnoten zeigten, dass sie über ein „breites, solides Wissen“ verfüge. Leandra Michaelsen sei in allen Fächern „richtig gut“, meinte die Geschäftsführerin: „Sie sind eine Allrounderin“, lobte sie. Darüber hinaus habe die Jury aber besonders beeindruckt, dass sie während ihrer gesamten Schulzeit nicht nur ihre eigenen Interessen im Blick gehabt habe, sondern auch bei Projekten und Schulveranstaltungen tatkräftig geholfen und sich um ihre Mitschülerinnen und Mitschüler gekümmert habe. Ihre soziale Kompetenz habe sie auch in den verschiedenen Wohngruppen auf dem Hollenberg bewiesen. Schwächeren Kindern und Jugendlichen habe sie Nachhilfe gegeben, habe ihnen Mut gemacht und sei ihnen ein Vorbild gewesen. Was übrigens auch für ihren Bruder gelte, der gerade erfolgreich seine Dachdeckerlehre abgeschlossen hat. Leandra Michaelsen sei „eine Botschafterin, die zeigt, dass man mit Fleiß und Disziplin, mit hoher Motivation, einem starken Willen und Durchhaltevermögen alles erreichen kann“, hob die Laudatorin hervor.

Freilich braucht Leandra Michaelsen diese Eigenschaften auch in Zukunft, Sie will Jura studieren, um später anderen Menschen zu Gerechtigkeit zu verhelfen. Doch zunächst will sie ein Jahr jobben, um eine eigene Wohnung zu finanzieren und etwas Geld zurücklegen zu können. Auch das zeigt ihr enormes Verantwortungsbewusstsein, zumal sie erst mit dem Beginn ihres ersten Semesters in den Genuss des Studienstipendiums von 2.500 Euro kommt. Aber da ist nicht nur die Bürgerstiftung zuversichtlich. Am Schluss ihrer Laudatio zitierte Gabriele Willscheid den Beratungslehrer der Gesamtschule:
„Leandra Michaelsen hat das Potenzial und den Willen, Großes zu erreichen.“

Datum: 24. Sep. 2023

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Frau Gabriele Willscheid
Geschäftsführerin
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