Sie strahlen um die Wette, die Jungen und Mädchen aus dem 2. Schuljahr der Grundschule Lohmar, und dazu haben sie auch allen Grund, schließlich konnten sie sich alle auf die „Eisschollen retten“. In ihrer Fantasie waren die Kinder kleine Pinguine und die rettenden Eisschollen wurden immer kleiner. Also mussten die Pinguine ganz dicht zusammenrücken, sich gegenseitig festhalten und sogar huckepack tragen!
„Hier erleben die Kinder hautnah – zusammen sind wir stark, zusammen schaffen wir das!“ freute sich Gabriele Willscheid, Geschäftsführerin der BürgerStiftungLohmar, als sie zusammen mit Stifter Reiner Krämer in eine Workshop-Stunde Mäuschen spielen durfte.
Und genau das ist eines der Ziele des Workshops „Mut tut gut!“ Das Konzept wurde von der Polizei, der VHS und dem Polizeisportverein NRW entwickelt, von der Uni Köln evaluiert und wird vom Netzwerk-Rheinland in die Praxis umgesetzt.
Trainerin Gaby Tschoepe vom Netzwerk-Rheinland will insbesondere das Selbstwertgefühl der Kinder stärken, denn Kinder, die selbstbewusst sind, sich angenommen und geliebt fühlen, lassen sich nicht so leicht einschüchtern, sagen NEIN! oder holen Hilfe, wenn es notwendig ist.
Insbesondere in Situationen, in denen sie unter Druck gesetzt werden – von Gleichaltrigen, Jugendlichen oder Erwachsenen. Manchmal sollen sie ihr Pausenbrot tauschen, etwas verschenken, Mutproben bestehen oder auch sich „komisch“ berühren lassen.
Schulleiterin Michaela Pössinger und Klassenlehrerin Stefanie Bechimer integrieren die „Mut tut gut Workshops“ seit Jahren in den Stundenplan und erleben im Schulalltag, wie wirksam und nachhaltig die Kinder von den Erfahrungen profitieren.
Der erfahrenen Trainerin Gaby, gelingt es, die Kinder zu begeistern und mitzunehmen und ihnen die Inhalte spielerisch und kindgerecht zu vermitteln:
Sie lernen zum einen, die eigenen Gefühle und Grenzen erkennen, zum anderen, die Gefühle der anderen zu erkennen und das Selbstwertgefühl des anderen anzuerkennen. Vertrauen und Verantwortung, Zusammenhalt und Unterstützung sind ebenso Themen wie der Unterschied zwischen Petzen und Hilfe holen. Auch Konfliktbewältigung und die Entwicklung von Handlungsalternativen stehen auf dem Programm. Und, ganz wichtig: Die Kinder haben Spaß!
„Mut tut gut sollten alle Kinder erleben können“ ist Reiner Krämer überzeugt. Deshalb hat die Stiftung den Workshop mit 500 Euro finanziert. „Vielleicht finden wir noch ein paar großzügige Menschen, die weitere Kurse bezahlen“, ergänzt Gabriele Willscheid, „wir machen aus jeder zweckgebundenen Spende eine Spende mit Mehrwert, stocken also die Spende aus unseren Mitteln auf, getreu dem Motto „Gemeinsam schaffen wir das!“