Ein starkes Zeichen der Solidarität

BürgerStiftungLohmar verteilte Hochwasserspenden von insgesamt 50.000 Euro

Sie lassen den Mut nicht sinken, obschon Irina B. und ihren fünf Kindern nach dem Starkregen im Juli das Wasser buchstäblich bis zum Hals stand. Binnen Minuten wurden die Kellerräume geflutet – von einer stinkenden braunen Kloake, die aus der völlig überlasteten Kanalisation über die Toilette und Abflüsse in das kleine Reihenhaus in Lohmar schoss und das gesamte Inventar vernichtete. Betten, Schränke, Regale, Tische, Stühle, Waschmaschine und Trockner: Alles wurde ein Opfer der braunen Flut.

Seitdem muss die Familie enger zusammenrücken. Die alleinerziehende Mutter schläft auf dem Sofa inmitten von Kartons, die sich mit gerettetem und bereits neu angeschafftem Hausrat im Wohnzimmer stapeln.

„Gerade hatte ich die Kinderzimmer im Keller renoviert, jetzt ist alles zerstört“, erzählt Irina B.. Doch die Familie ist nicht allein mit ihrem Schicksal.

Dank der großen Spendenfreudigkeit in Lohmar konnte ihr Gabriele Willscheid, Geschäftsführerin der BürgerStiftungLohmar, 2.000 Euro Hochwasserhilfe überreichen. Sie überbrachte der Familie B. persönlich den Spendenscheck, stellvertretend für alle Hochwasser-Geschädigten, die sich über eine Finanzhilfe freuen können. Denn: „Die Spenderinnen und Spender sollen sehen, dass ihr Geld auch angekommen ist“, sagt Gabriele Willscheid, die immer noch überwältigt ist von der großen Solidarität der Menschen.

30.000 Euro hatte die Bürgerstiftung aus eigenen Mitteln für die Hochwasserhilfe bereitgestellt, weitere knapp 23.000 Euro gingen an Einzelspenden auf dem Konto der Stiftung ein – sogar aus Eppendorf, der sächsischen Partnerstadt von Lohmar. Dort hatte unter anderem die „Land-Ei GmbH“ original Eppendorfer Eierlikör zugunsten der Lohmarer Hochwasseropfer verkauft, der Reinerlös: stolze 2810 Euro.
Der größte Teil der Gelder ließ die Geschäftsführerin über die Stadt verteilen, in deren Notfallkommission sie mitarbeitete. Doch manche Betroffenen seien nach den Richtlinien der Stadt aus den unterschiedlichsten Gründen durch das Raster gefallen, zum Beispiel weil ihr Schaden unter der Mindestgrenze von 5.000 Euro gelegen habe, erzählt Gabriele Willscheid. Dabei seien auch geringe Beträge für Menschen mit kleinem Einkommen nicht zu stemmen, meint die Geschäftsführerin und nahm diese Personengruppe bei der weiteren Verteilung in Eigenregie der Stiftung in den Fokus. So kommen beispielsweise auch Kleinrentner, Obdachlose und Menschen, die auf die Lohmarer Tafel angewiesen sind, in den Genuss einer Finanzhilfe. Und die Reaktionen zeigen, wie wichtig es ist, auch kleinere Schäden zu finanzieren: „Gott segne Sie“, schrieb eine Familie voller Dankbarkeit.

Dankbar zeigte sich auch die Familie B.. „Sie ahnen nicht, wie sehr Sie uns geholfen haben“, meint Irina B.. Jetzt kann die Mutter wieder aufatmen. Und das Leben geht weiter. Natalie, mit 18 Jahren die älteste, hofft auf eine Ausbildung zur Automobilkauffrau, der 16jährige Jonathan sucht eine Lehrstelle als Elektriker, Daniel (14), Jannik (10) und Nesthäkchen Stefanie (8) freuen sich schon auf Weihnachten. Bis dahin, hofft die Mutter, werden die Zimmer im Keller, die auf Kosten des Hausbesitzers instandgesetzt werden, endlich fertig sein. Dann kann sich die Familie wieder richtig wohlfühlen in ihrem Heim.

Aber das Motto der Familie B. hat selbst in dieser schweren Zeit standgehalten. Es steht in großen Lettern auf einer Wand im Wohnzimmer: „Zuhause ist, wo die Liebe wohnt…“ Und: „Die Nächstenliebe wohnt ganz offensichtlich in Lohmar“, meint Gabriele Willscheid und bedankt sich ausdrücklich bei den vielen Spenderinnen und Spendern.

Sonstiges Engagement

Datum: 30. Sep.. 2021

Rückfragen an:

Frau Gabriele Willscheid
Geschäftsführerin
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