Atempause für gestresste Kinder

Bürgerstiftung finanziert Yoga-Kurse an der Lohmarer Grundschule

Der Pausengong verstummt, die Klangschale ertönt: „Yoga für Kids“ ist angesagt in der Lohmarer Grundschule. Kinder von der ersten bis zur vierten Klasse üben sich, verteilt auf kleine Gruppen, in jeweils sechs Doppelstunden in der fernöstlichen Meditationskunst. Im Schneidersitz auf Matten hockend, lernen sie, Ruhe zu finden, ihre Konzentration zu fördern, Aggressionen abzubauen, soziale Kompetenzen zu verbessern und ihr Körperbewusstsein zu schulen. „Das machen wir mit den Kindern ganz spielerisch, sie sollen den Kopf abschalten und etwas mehr Achtsamkeit für ihren eigenen Körper entfalten“, erklärt Petra Rossberg, Sportlehrerin und freiberufliche Meditationstrainerin.


Eine Atempause vom Schulstress bieten die Yoga-Kurse an der Waldschule: Davon überzeugten sich Gabriele Willscheid inmitten der Kinder und (stehend von links) Birgit Neumann, Petra Rossberg, Reiner Krämer und Karin Diebold.

Ihre Kurse, die Schulsozialarbeiterin Karin Diebold organisierte, wurden zunächst mit der Coronahilfe finanziert, die jedoch ausgelaufen ist. Damit wäre das Erfolgsmodell an der Waldschule beinahe beendet gewesen, wäre die BürgerStiftungLohmar nicht in die Bresche gesprungen. Mit 720 Euro finanzierte die Stiftung weitere Kurse, denn „gerade in der heutigen schwierigen Zeit nach Corona-Pandemie, dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und dem Krieg in Israel brauchen die Kinder besondere Hilfen, um gut mit ihren Ängsten umgehen zu können“, begründet Stiftungsgeschäftsführerin Gabriele Willscheid die finanzielle Förderung.

Das kann die Schulsozialarbeiterin nur bestätigen: Auch Kinder seien schon gestresst. Schule, Hausaufgaben, Sport oder Musikunterricht in der Freizeit. Und dann noch die vielen Krisen, Kriege und Naturkatastrophen schürten bei Kindern vielfältige Ängste.

„Gerade an der Waldschule, in der wir viele Flüchtlingskinder haben, ist das Yoga-Angebot eine wertvolle Hilfe“ bedankte sich auch Birgit Neumann, die Leiterin der OGATA, für die Finanzspritze. Das zu unterstützen, sei für die Bürgerstiftung eine Selbstverständlichkeit gewesen, meinte Vorstandsmitglied Reiner Krämer. Zusammen mit der Geschäftsführerin war er in die Turnhalle gekommen, um als Zaungast an einer Yoga-Stunde teilzunehmen, Gabriele Willscheid gesellte sich gleich zu den Kindern und nahm ebenfalls im Schneidersitz Platz: „Das könnte uns auch guttun“, meinte sie am Ende der Stunde.

Freilich führt Petra Rossberg anders als bei Erwachsenen die Kinder spielerisch in die Yoga-Technik ein. Die Kurse „leben von der Abwechslung aus Stille und purer Aktivität“, erklärt sie, Der Unterricht sei „erlebnisorientiert mit Geschichten, Traumreisen und Spielen“. So vergessen die Kinder für ein paar Stunden ihre Ängste und finden zu sich: Eine Atempause im stressigen Alltag!

Datum: 13. Nov. 2023

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Frau Gabriele Willscheid
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