„Das Ding funktioniert nicht“, unkten schon ein paar Spötter, doch dann, in der 70. Minute, sprang die Anzeigetafel von 0:0 auf 1:0 für die 1. Mannschaft des SV Wahlscheid. Torschütze Pascal Nohl beförderte im Heimspiel gegen den FV Bad Honnef seine Elf an die Tabellenspitze der Bezirksliga. Und Helmut Otto strahlte zufrieden: „Mit der Anzeigetafel haben wir noch immer gewonnen“, witzelte der Kuratoriumsvorsitzende der BürgerStiftungLohmar, wohl wissend, dass die elektronische Anzeige an diesem Tag ihren ersten Einsatz auf dem Sportplatz in Neuhonrath hatte. „Wir wünschen euch, dass es so bleibt“, konterte Stiftungsgeschäftsführerin Gabriele Willscheid: „Dann hat sich unsere Investition wirklich gelohnt.“ Mit 2.000 Euro hat die Stiftung die Neuanschaffung des Sportvereins Wahlscheid bezuschusst, 1.000 Euro steuerte Kuratoriumsvorsitzender Helmut Otto aus seiner Privatschatulle bei. „Wir haben den Betrag gerne verdoppelt und daraus eine Spende mit Mehrwert gemacht“, erläutert die Geschäftsführerin.
Denn ob Sieg oder Niederlage: Die Anschaffung hat sich auf jeden Fall gelohnt. Vor allem für die älteren Fußballspieler, die meist in den Abendstunden trainieren, sei die Anzeigentafel mit ihren großen und leuchtenden Ziffern sehr hilfreich. „Auch in der Dunkelheit können unsere Senioren jetzt Spielstand und Spielzeit in Minuten genau ablesen“, bedankte sich SV-Vorsitzender Siegfried Janzen. Auch Stadionsprecher Daniel Wuttke freut sich über die Tafel. Er ist deshalb noch lange nicht arbeitslos. Nach wie vor heizt er mit seinen Kommentaren zum Spielgeschehen die Stimmung unter den Zaungästen an.
Freilich: „Ohne die Bürgerstiftung hätten wir die Investition nicht stemmen können“, meinte Janzen. Insgesamt hat die Tafel rund 6.000 Euro gekostet, die Installation haben die Vereinsmitglieder in Eigenleistung erbracht. „So viel Engagement muss einfach belohnt werden“, lobt Gabriele Willscheid, die sich wiederum bei ihrem Kuratoriumsvorsitzenden für seine Einzelspende bedankt. Ohnehin ist Helmut Otto ein großer Mäzen des SV Wahlscheid und eines seiner ältesten Mitglieder. Die Spieler der ersten Mannschaft nach der Vereinsgründung 1945 habe er noch alle mit Namen gekannt. Damals war Helmut Otto ein kleiner Steppke, mittlerweile hat er bei Spielen einen Ehrenplatz: Im Regiestuhl mit der Aufschrift „Manager“ sitzt er am Spielfeldrand, feuert seine Mannschaft an, und auch er kann jetzt den Stand der Dinge von der Tafel bestens ablesen. „Wir wünschen weiterhin viel Spaß und Spannung beim Spiel“, meinte Gabriele Willscheid.