Das nennt man eine Punktlandung: Der Förderkreis für Musik in der Honrather Kirche will den Nachwuchs für seine renommierte Konzertreihe gewinnen, die BürgerStiftungLohmar will Kinder und Jugendliche für die Kultur begeistern. Und da flatterte eine Spende von 1.000 Euro, zweckgebunden für die Förderung der Honrather Konzerte, ins Haus. Kein Wunder, dass der Vorsitzende des Förderkreises, Professor Dr. Franz Wingen, mit seinem zeitgleichen Antrag bei der Bürgerstiftung offene Türen einrannte. „Die Spende geben wir gerne weiter, denn wir ziehen mit unseren Absichten an einem Strang“, meinte die Stiftungsgeschäftsführerin Gabriele Willscheid.
„Ich stelle mit Bedauern fest, dass der Altersdurchschnitt bei klassischen Konzerten ansteigt“, ist Prof. Wingen besorgt und vermutet eine „gewisse Schwellenangst“ bei Jugendlichen, vor allem wenn aus der Familie oder dem Freundeskreis „keine entsprechenden Impulse kommen“. Das will der Förderkreis ändern. Mit der Spende, „für die wir der Bürgerstiftung herzlich danken“, will Wingen Freikarten und eventuell einen Fahrdienst für die Jugend finanzieren. „So schaffen wir eine Basis, um dem Nachwuchs den Zugang zu diesem sehr attraktiven Teil des Lohmarer Kulturangebots zu ermöglichen“, ist er überzeugt. „Eine tolle Idee, da sind wir dabei“, betont Gabriele Willscheid, und auch Marita Cramer, die musikalische Leiterin des Förderkreises, freut sich über die Unterstützung der Stiftung. Als ehemalige Konzertagentin knüpft sie seit Jahrzehnten die Kontakte zu den Musikerinnen und Musikern und versucht immer wieder ein Programm zusammenzustellen, das auch die Jugend anspricht.
„Klassik ist doch langweilig“, ist oft unter Jugendlichen zu hören. Da ist Frida Nolte ganz anderer Meinung: „Klassik ist cool.“ Obschon erst neun Jahre alt, gehört sie schon zu den begeisterten Stammgästen der Honrather Konzerte. Freilich wurde ihr die Liebe zur Musik auch in die Wiege gelegt. Mutter Anne Nolte ist ausgebildete Musiklehrerin, Opa Wolfgang Reisert ist als Konzertsänger und Chorleiter bekannt. Und wenn Frida in ihrer Schulklasse von den Konzerten erzählt, etwa von der Schlagzeugerin Vivi Vassileva, die sogar Plastikflaschen Melodien entlockt, dann springt der Funke der Begeisterung über.
„Du bist die perfekte Botschafterin für unser Projekt“, lobt Gabriele Willscheid die kleine Frida.
Das Projekt freilich beschränkt die Bürgerstiftung nicht nur auf die Musik. „Wir wollen bei Kindern und Jugendlichen die Begeisterung für alle Genres der schönen Künste wecken“, erläutert die Geschäftsführerin. So hat die Stiftung unter anderem mit dem Lohmarer Gymnasium ein Literaturprojekt aufgelegt, an dem perspektivisch auch die Gesamtschule, die Grundschulen und andere teilhaben können. „Super“, findet auch Wingen die Idee, und „mit Kulturförderung kann man gar nicht früh genug anfangen“, fügt Marita Cramer hinzu.
Frida freut sich unterdessen schon auf das erste Konzert nach der Sommerpause: Am Sonntag, 10. September, 17 Uhr, spielen Stephanie Troscheit (Klavier), Fritz Roppel (Kontrabass) und Stephan Schneider (Schlagzeug) Jazz vom Feinsten. Sie erzählen mit ihrer Musik von der Sehnsucht nach Freiheit, der Liebe zur Natur und von der Vielfalt des Lebens. Ein paar Freikarten für Jugendliche hat Wingen bereits in Schulen verteilt.
Weitere Tickets (20 Euro für Erwachsene, 10 Euro für Jugendliche ab 12 Jahren und Studierende) können unter 02206/7201 vorbestellt werden.
„Ich werde mir auf jeden Fall eine Karte sichern“, meint Gabriele Willscheid und hofft vor allem auf weitere zweckgebundene Spenden an die Bürgerstiftung für das Projekt „Kultur für Kids“.
Spendenkonto: IBAN DE 59 3706 9520 2106 7190 15