Stummfilme kommen vor allem bei Karnevalssitzungen nicht wirklich gut an, erst recht nicht, wenn es sich um Tänze handelt. Ein Dilemma für die Tanzflöhe des Erntevereins Donrath (EVD): Nach rund 18 Jahren hatte die Lautsprecheranlage ihren Geist aufgegeben. Die Darbietungen drohten zur Pantomime zu werden, zumal das Geld für eine neue Lautsprecheranlage in der Vereinskasse fehlte.
Nicht zu überhören sind die Auftritte der Tanzflöhe dank der neuen Lautsprecheranlage. Darüber freuen sich Gabriele Willscheid von der Bürgerstiftung (Mitte) ebenso wie Schriftführerin Karin Nöckel (rechts daneben) und ihre Tochter, Trainerin Verena Nöckel (dahinter, halb verdeckt).
Umso größer war die Freude, als Gabriele Willscheid, Geschäftsführerin der BürgerStiftungLohmar mit einer Förderzusage beim Training im Saal „Weißes Haus“ hereinschneite. Vereinsschriftführerin Karin Nöckel war mit ihrer Bitte um eine Spende beim Stiftungsvorstand offene Türen eingerannt. „Wir waren uns sofort einig, dass der Ernteverein und die Tanzflöhe eine tolle Arbeit machen, deshalb finanzieren wir gerne die neue Lautsprecheranlage“, erläuterte die Geschäftsführerin. So konnten sich die Tanzflöhe pünktlich zum Start in die Session eine neue Anlage leisten, die nicht nur mehr Power als die alte bringt, sondern sich mit Rollen und Tragebügel auch ganz leicht transportieren lässt. 499 Euro hat das koffergroße Gerät gekostet, und 499 Euro spendete die Stiftung.
„Ein ganz tolles Gerät, Sie haben uns damit eine große Freude gemacht“, bedankte sich überschwänglich Verena Nöckel. Zusammen mit Katharina Müller hütet sie sozusagen den Sack Flöhe, will heißen, sie leitet und trainiert die 26 Tänzerinnen und Tänzer.
Zum Dank gaben die Tanzflöhe bei ihrem Training ein paar Kostproben ihres Könnens. Aus der neuen Lautsprecherbox erklang die Melodie zu „Dein ist mein ganzes Herz“, zu der die Truppe mit Power über die Bühne wirbelte. „Atemberaubend, ich bin hin und weg“, staunte Gabriele Willscheid.
Freilich steckt hinter dem, was so leicht und locker anmutet, schweißtreibendes Training. Zweimal pro Woche wird geübt und geübt, bevor es in die Säle und vor das große Publikum geht. Mit 30 Auftritten werde die aktuelle Session ziemlich stressig, räumte Verena Nöckel ein. Dabei ist Karneval nur das Kerngeschäft der Tanzflöhe, die zudem das ganze Jahr über bei Festen auftreten und nebenbei auch noch ihre eigene „Flohparty“, diesmal am 13. Januar, auf die Beine stellen, während der Ernteverein jedes Jahr eine Weihnachtsfeier für Senior*innen aus mehreren Dörfern rings um Donrath organisiert. „Ich bin beeindruckt, was Sie alles machen“, räumte Gabriele Willscheid ein und empfahl: „Einfach melden, wenn Sie finanzielle Hilfe brauchen, denn dafür ist die Bürgerstiftung da.“