1.000 Kinder hören, lauschen, lernen.

- hören, lauschen, lernen – Sprachspiele für das Vorschulalter

Die BürgerStiftungLohmar finanziert für alle Lohmarer Kindergärten das Trainingsprogramm „hören, lauschen, lernen – Sprachspiele für Kinder im Vorschulalter“.

„Wir wollen etwas tun, um die sprachliche Entwicklung aller Lohmarer Kindergartenkinder vor Eintritt in die Schule zu fördern,“ erklärt Dr. Johannes Bolten, stellvertretender Vorsitzender der BürgerStiftungLohmar, das Ziel der Aktion. Schließlich sei bekannt, dass die „Grundsteine zur Bildung“ nicht nur in den Schulen, sondern schon viel früher im Kindergarten gelegt werden. Die frühkindliche Neugier und der Wissensdrang soll dabei spielerisch genutzt werden.


Übergabe der Sprachspiele durch die BürgerStiftungLohmar: Dr. Johannes Bolten (6.v.r.) und Annett Still (2.v.r.) an die Leiterin des evangelischen Kindergartens Birk Brigitte Finkhaus (5.v.r.) gemeinsam mit Pastorin Editha Royek (1.v.r.) und Vertreterinnen der 16 Lohmarer Kindergärten sowie den Kindergartenkindern des evangelischen Kindergartens Birk.

Gemeinsam mit den Mitstifterinnen Annett Still und Gabriele Willscheid überreichte er am 7. März 2007 der Leiterin des evangelischen Kindergartens Birk Brigitte Finkhaus – stellvertretend für alle Kindergärten – die Sprachspiele. Den geistlichen Segen zur Aktion spendete die Pastorin Editha Royek.

Generell hat sich BürgerStiftungLohmar die Förderung der Lohmarer Kinder und Jugendlichen zum Schwerpunkt gesetzt. Nach der Vergabe des 1. Studienstipendiums im Januar diesen Jahres unterstützt sie jetzt flächendeckend alle 16 Kindergärten im Lohmarer Stadtgebiet bei der Einführung von Sprachspielen für Kinder im Vorschulalter.

Das Trainingsprogramm „hören, lauschen, lernen – Sprachspiele für Kinder im Vorschulalter“ geht auf die Forschungsarbeit des schwedischen Psychologen Ingvar Lundberg aus dem Jahr 1988 zurück. Lundberg ist ein Experte auf dem Gebiet der Phonologie, einem Teilbereich der Sprachwissenschaft, der sich mit der Funktion der Laute in einem Sprachsystem beschäftigt.

Lundberg konnte nachweisen, dass Kinder, die an diesem Training im letzten Kindergartenjahr teilgenommen hatten, deutliche Vorteile beim nachfolgenden Schriftsprachenerwerb in der Schule hatten.

Das Trainingsprogramm zur phonologischen Bewusstheit besteht aus Spielen und Übungen zu 6 verschiedenen Bereichen, die inhaltlich aufeinander aufbauen und das Ziel verfolgen, dem Kind einen Einblick in die Struktur der gesprochenen Sprache zu schaffen.

Es beginnt mit Lauschspielen, die das Gehör der Kinder für Geräusche in ihrer Umgebung zu schulen. Anschließend werden Reime eingeführt und die Kinder werden mit den Konzepten Satz und Wort vertraut gemacht. Sie lernen, dass gesprochene Sätze sich in kleinere Einheiten (Wörter) zerlegen lassen. Hier werden erstmals die Prinzipien Analyse (zerlegen eines Satzes in Wörter) und Synthese (verbinden einzelner Wörter zu einem Satz) besonders geübt. Schließlich werden die Kinder mit Silben und Anlauten sowie mit Einzellauten vertraut gemacht.

Im Zeitraum zwischen 1991 und 1998 war es mit Hilfe der Deutschen Forschungsgemeinschaft möglich, das Trainingsprogramm zur phonologischen Bewusstheit am Psychologischen Institut der Universität Würzburg in drei groß angelegten Studien auf seine Wirksamkeit hin zu überprüfen.

Es bestätigte sich, dass die phonologische Bewusstheit bei Vorschulkindern auf spielerische Weise massiv gefördert werden kann, und dass diese Förderung für die Kinder einen deutlichen Vorteil beim lesen- und schreiben lernen bringt.

Selbst Kinder, die im Vorschulalter über ausnehmend schwache phonologische Fertigkeiten verfügen und somit stark gefährdet sind, eine Lese- und Rechtschreibschwäche auszubilden, profitieren von diesem Programm enorm.

Auf Anregung des städtischen Jugendamtes und nach eingehender Beratung haben sich alle 16 Einrichtungen im Lohmarer Stadtgebiet – fünf städtische, acht kirchliche, drei freie Träger für die Einführung des Würzburger Trainingsprogramms ausgesprochen, sofern die Finanzierung sichergestellt ist.

Ein entsprechender Antrag an die BürgerStiftungLohmar wurde spontan bewilligt.

Jeder Kindergarten erhält einen Arbeitssatz des Würzburger Trainingsprogramms, bestehend aus drei Arbeitsbüchern mit weiteren Arbeitsmaterialien.

„Die hierfür erforderlichen knapp 3.600 Euro sind gut angelegtes Geld“ meint die Geschäftsführerin der BürgerStiftungLohmar, Gabriele Willscheid, „schließlich können wir damit fast 1.000 Lohmarer Kindern den Start in die Schule erleichtern“.

Datum: 01. Mrz. 2007

Rückfragen an:

Frau Gabriele Willscheid
Geschäftsführerin
info@buergerstiftunglohmar.de